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Aufmerksamkeits-Defizit-Syndrom  (ADS)

Aufmerksamkeits-Defizit-Hyperaktiv-Syndrom (ADHS)

 

Erscheinungsbild:

Diese Teilleistungsstörung zeigt sich durch Auffälligkeiten im Verhalten:

  • Defizite in der Selbststeuerung
  • Hyperaktivität
  • Aufmerksamkeitsstörung

Weitere psychische Störungen kommen häufig hinzu. Ständiges Ermahnen und Bestrafen sowie ständige Misserfolgserlebnisse innerhalb der Gruppe schwächen das Selbstwertgefühl des betroffenen Kindes. Häufig nimmt das Kind eine Außenseiterrolle ein. Besonders gravierend ist diese Störung, wenn sich Aufmerksamkeitsstörungen (ADS) und Hyperaktivität mit destruktivem und aggressivem Verhalten (ADHS) verbinden. Diese Kinder benehmen sich nicht absichtlich so negativ, es ist ihnen nur unmöglich, dieses Verhalten abzustellen, so dass sie wütend auf sich selbst oder auch traurig sind und weder Selbstbewusstsein noch Selbstvertrauen aufbauen können.

Dieser Teufelskreis kann nur mit einer Therapie durchbrochen werden.

Ursachen:

Die betroffenen Kinder zeigen eine Reihe von Funktionsstörungen des Gehirns, ausgelöst durch eine charakteristische Stoffwechselstörung.

In bestimmten Gehirnregionen, in dem Dopamin als Transmitter wirkt, besteht ein chemisches Ungleichgewicht. Das führt zu einem unzureichenden modulierenden Einfluss auf ein Kerngebiet im Gehirn (nucleus accumbens). Dadurch ist die Fähigkeit zur Selbstregulierung deutlich reduziert. Das Verhalten wirkt unbedacht, impulsiv, sprunghaft, willkürlich. Die Aufmerksamkeit lässt rasch nach oder wird gestört.

Es wird eine genetische Disposition vermutet, von der Jungen häufiger betroffen sind als Mädchen.

 

 Anamnese und Therapie:

  • Beratung der Eltern und Bezugspersonen
  • Kinderärztliche und psychiatrische Anamnese
  • Psychotherapie/Verhaltenstraining
  • Medikamentöse Therapie (Stimulans wie Ritalin mit dem Wirkstoff Methylphenidat) zur Regulierung des Dopamin-Stoffwechsels
  • Pädagogische und psychologische Begleitung
  • Wahrnehmungs-Bewegungs-Musiktherapie

 

 Symptome:

         Das Kind 

  • kann sich nur schwer auf etwas konzentrieren
  • ist leicht ablenkbar
  • beschäftigt sich ständig mit anderen Dingen
  • neigt zu Tagträumen
  • Es ist hyperaktiv, ungeduldig, handelt impulsiv -  ohne Rücksicht auf die Folgen
  • stimuliert sich selbst durch Kratzen, Zupfen an den Haaren oder Nasebohren
  • redet häufig dazwischen
  • hat Schwierigkeiten, sich an Spielen zu beteiligen
  • beendet angefangene Dinge oft nicht
  • hat Mühe mit bestimmen Bewegungsabläufen
  • erleidet aufgrund seiner Impulsivität häufig Unfälle
  • reagiert schnell gereizt
  • ist häufig aggressiv
  • zieht sich bei Konflikten zurück
  • kann sein Verhalten nicht reflektieren
  • besitzt eine unleserliche Schrift
  • lässt Konzentrationsschwächen erkennen
  • wirkt unruhig und rastlos
  • verfügt über eine geringe Impulskontrolle
  • stört permanent Arbeitsphasen
  • neigt zu plötzlichem Aufspringen und  Rumhampeln
  • greift nicht selten Mitschüler an
  • provoziert ständige Interventionen von Lehrpersonen
  • hat Schwierigkeiten, Freundschaften zu schließen
  • kann sich nur schlecht in eine Gruppe einordnen
  • verweigert Klassenarbeiten
  • erledigt Hausaufgaben überhaupt nicht oder nur teilweise
  • hält Regeln und Absprachen nicht ein
  • neigt bei Überreizung  und Überforderung zu anfallsartigen Tobsuchtsanfällen

 

Umgang durch Lehrende mit betroffenen Kindern in der Schule 

  • Hat ein Kind einen Tobsuchtsanfall gilt es, Ruhe zu bewahren.
  • Einer Eskalation sollte vorgebeugt werden.
  • Belehrungen während eines Anfalls sind sinnlos.
  • Ruhe bewahren!
  • Es gilt, Mitschüler vor dem Kind zu schützen!
  • Suchen Sie mit dem Kind einen ruhigen Raum auf.
  • Bauen Sie Nähe zum Kind auf ohne bedrohlich zu wirken.
  • Ein kurzer Körperkontakt kann besänftigen.
  • Geben Sie dem Kind Zeit, zur Ruhe zu kommen.
  • Ein klärende Gespräch sollte später in einer Ruhephase in neutraler Situation erfolgen.
  • Ihre Reaktionen  auf den Anfall des Kindes sollten mit dem Kind besprochen werden und von diesem nicht als Bestrafung aufgenommen werden.
  • Wichtig ist eine gute Beziehung zwischen Lehrenden und Kind, geprägt von Vertrauen und Respekt.